(…) Was mich als allererstes fasziniert hat, ist die Sichtweise der Autorin zum Thema “Wandler”. In vielen anderen Büchern sind es letztendlich Werwölfe, aber völlig anders dargestellt. Mit der Vorstellung, dass es in einer anderen Ebene der Erde Gestaltwandler geben könnte, die mit einem Gen zur Welt kommen, welches für eine vollkommene Verwandlung sorgen kann, wenn sie dies möchten, also nicht ausschließlich bei Vollmond, auch nicht in eine Art Halbwesen, sondern komplett in einen richtigen Wolf, und dass es dann natürlich eine wissenschaftliche Institution gibt, die in der Vergangenheit an diesem besonderen Gen herumexperimentiert hat, komme ich sehr gut klar.
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Die Liga Foundation ist für das Luna-Projekt verantwortlich, letztendlich. Es gab mehrere Teilnehmer, bei denen man offensichtlich erfolgreich dieses Wandlergen unterdrücken konnte und den Gestaltwandlern die Möglichkeit der Wandlung nahm. Doch dann taucht viele Jahre später plötzlich eine halb verwandelte Leiche auf, und die Liga Foundation beginnt zu versuchen, die ehemaligen Teilnehmer zu neuerlichen Untersuchungen zu überreden. Wird ihr dies gelingen?
Besonders über einen Haupt-Charakter: Michael Carsson erfahren wir im Laufe der Story immer mehr, vor allem in Rückblenden. Er ist die am detailliertesten dargestellte Figur, vielleicht ist er deshalb auch die Person, die mich am meisten angesprochen hat. Auch mit Ólafur Sjögren durchleben wir so manche Szene intimer, doch im Gegensatz zu Michael fühlte ich mich nie wirklich wohl in seiner Nähe. Andere Protagonisten wie Elizabeth Grafton und Jackman Amis erleben wir eher über ihre Ausstrahlung und Agitation als viel Hintergrundwissen.
Im Grunde kann man dieses Buch nicht auf ein bestimmtes Genre festnageln, wenn auch Fantasy und Mystery vorherrschen. Natürlich hat es auch einen Schuss zwischenmenschliche Beziehungen und birgt ein paar detailliertere Szenen auf diesem Gebiet, ohne dabei kitschig oder abgeschmackt zu wirken. Und es werden Nachforschungen angestellt, einen Mörder gilt es zu entlarven und natürlich für Michael vor allem wichtig: Elizabeth Grafton, eine ehemalige Probandin, zu retten.
Stephanie Richel schreibt einen flüssigen Stil, der sehr gut zu lesen ist und ein recht detailliertes Wissen und gute Recherchen offenbart. In mehreren Handlungssträngen, die sie gekonnt verwoben hat, lesen wir uns durch die Story und hoffen und bangen mit den Protagonisten. Langsam baut sich der Spannungsbogen auf, immer wieder versuchen die eigenen Vorstellungen zu erkennen, was und wer hinter dem Ganzen steckt. Und so manches Mal war ich mit meinen Vermutungen auf dem Holzweg. (…)
Was für eine tolle Rezension!
Mein Autorenherz strahlt! Ein sonniges Dankeschön an Sunsy von Sunsys-Blog! 🙂